Das Minimalhaus: Interview zum Wohnkonzept der Zukunft

Wohnen im Minimalhaus bei vollem Komfort? Martin Kemp, Architekt und Gründer von Mima Minimalhaus, ermöglicht genau das mit seiner Idee und trifft damit den Nerv der Zeit. Im Interview mit der G-Pulse Redaktion spricht er über sein zukunftsorientiertes Wohnkonzept.

Ob minimalistischer Wohnraum, Geschosswohnungsbau, Bürogebäude oder Kitas, Martin Kemps Portfolio ist umfangreich. Dennoch verliert er sein Ziel nie aus den Augen: Architektur nach Maß, aus Leidenschaft und in enger Zusammenarbeit mit seinen Auftraggebenden. Neben den Projekten seines Architekturbüros möchte er mit einem zukunftweisenden Wohnkonzept den Weg zum Eigenheim so stark wie möglich vereinfachen. Dabei müssen privat Bauende nicht auf Qualität und Nachhaltigkeit verzichten – dank des Mima Minimalhauses.  

Gira Redaktion: Martin, Sie sind Architekt und haben ein sehr spannendes Produkt entwickelt. Verraten Sie unseren Lesern etwas mehr über Ihr nachhaltiges und designorientiertes Wohnkonzept? 

Das Ganze kann über eine Photovoltaikanlage auf dem Dach mit regenerativer Energie gespeist werden und deckt damit bis zu 70 Prozent des Energiebedarfs. Eine Batterie ermöglicht die überschüssige Energie zu speichern. Mima eröffnet mit seiner minimalistischen Designsprache, dem durchdachten Grundriss und moderner Technik eine neue Perspektive des Lebens. 

Gira Redaktion: Was, würden Sie sagen, unterscheidet Ihre Minimalhäuser von anderen Marken? 

Martin Kemp: Wir setzen unseren Fokus auf Qualität und ein klares Design, bei dem wir individuelle Auswahlmöglichkeiten anbieten. Sie entscheiden, was Ihnen wichtig ist. Wir bieten Mima in zwei verschiedenen Varianten an, zum Selbstausbau in der „do it yourself“-Variante und mit einer Komfortausstattung „ready to roll“ mit zusätzlich optionalen Sonderausstattungen.  

Die „do it yourself“-Variante besteht aus der thermischen Hülle und beinhaltet die Konstruktion inklusive einer hochwertigen Zellulosedämmung, die zeitlose Holzfassade, hochwertige Holzfenster mit einer Dreifachverglasung und den Vorrichtungen für die Sanitär und Elektro. Im Innenraum bietet eine OSB-Beplankung (OSB-Platten werden als Beplankung der Wände beim Trockenbau genutzt) Möglichkeiten für den Selbstausbau. 

Bei der „ready to roll”-Komfortausstattung erwarten Sie, zusätzlich zu der „do it yourself“-Ausstattung, ein bezugsfertiges Minimalhaus mit einem Holzbodenbelag, einer Innenwandverkleidung in natürlicher Fichte, ein Tageslichtbad mit WC, Dusche und Waschtisch, sowie eine elektrische Heizung und natürlich ein hochwertiges Schalterprogramm von Gira.  

Gira Redaktion: Wo darf ich ein Minimalhouse aufstellen? Und welche Regeln gibt es dabei zu beachten? 

Martin Kemp: Aufstellen können Sie die Minimalhäuser eigentlich überall: An der Küste, im Wald, in den Bergen – ein passendes ausreichend großes Grundstück ist natürlich Voraussetzung und am besten schon in Ihrem Besitz. In Deutschland regelt die jeweilige Landesbauordnung das öffentliche Baurecht.

In den meisten Bundesändern aber ist bei Bauvorhaben mit mindestens einem Aufenthaltsraum eine Baugenehmigung nach der Landesbauordnung erforderlich. Wenn Sie ein Grundstück in Aussicht haben und vorab wissen möchten, ob das Grundstück für Ihr Mima Haus geeignet ist, dann melden Sie sich gern bei uns und wir unterstützen Sie dabei, dies zu überprüfen.   

Folgende Anforderungen im Bebauungsplan geben Ihnen Auskunft über die Kriterien für Ihr Mikrohaus: 

• Ist das Grundstück als Bauland ausgewiesen 

• Welche Wohnformen sind gestattet 

• Ist das Grundstück groß genug für Ihre Pläne 

• Sind Anschlüsse an das öffentliche Netz vorhanden 

Gira Redaktion: Wenn man sich für den Bau eines Minimalhauses entschieden und bereits ein Baugrundstück in Aussicht hat, was sind die nächsten Schritte, die man angehen muss? 

Martin Kemp: Wir wollen schnellstmöglich und unkompliziert Ihren Traum von einem Mima Minimalhaus ermöglichen. Dabei stehen bei uns folgende Aspekte im Fokus: 

• simpler Kaufprozess 

• Kostensicherheit 

• schnelle Lieferung 

• Zufriedenheit 

Sie entscheiden sich für ein Modell. Die Ausstattung kann individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt werden. Nach Erhalt einer Baugenehmigung startet die Produktion Ihres Mima. Alles wird komplett im Werk für Sie gefertigt und passend zum abgestimmten Liefertermin mit einem Tieflader innerhalb eines Tages aufgestellt und angeschlossen.  

Gira Redaktion: Unsere Leser interessiert oft auch, in welchem preislichen Rahmen wir uns hier bewegen. Können Sie uns sagen, was so ein Minimalhaus durchschnittlich kostet? 

Martin Kemp: Der Preis unserer drei Modelle ist natürlich abhängig von der Größe. Das Mima 3AUF6 ist unser kleinstes Modul und startet in der Selbstausbau-Variante bei rund 50.000 Euro inklusive Mehrwertsteuer. 

Das Mima 6AUF9 wird momentan am häufigsten angefragt. Die 46 Quadratmeter Nutzfläche bieten Raum für zwei Schlafzimmer, ein Tageslichtbad und einen großzügigen Wohn-/Essbereich. In der Komfortausstattung liegt der Preis bei rund 170.000 Euro inklusive Mehrwertsteuer.  

Gira Redaktion: Das Thema Nachhaltigkeit ist in Ihrem Konzept fest verankert. Warum ist Ihnen das Thema so wichtig und was bedeutet das konkret in der Umsetzung? 

Martin Kemp: Uns ist gutes Design und Qualität verbunden mit einer nachhaltigen Bauweise sehr wichtig. Daher nimmt Holz als nachwachsender und traditionsreicher Baustoff eine zentrale Rolle in der Konstruktion ein. Wir möchten mit unseren Häusern den Holzbau stärken und zeigen, wie schön dieser sein kann. Bauen mit Holz schützt das Klima und hat allen anderen Baustoffen etwas voraus – es wächst nach.

Holz gehört zum Naturkreislauf und kann somit viel umweltfreundlicher zurückgebaut oder recycelt werden. Zudem erzeugt Holz durch seine Speichereigenschaften ein angenehmes Raumklima. Es ist ein natürlicher Baustoff, der sich gut anfühlt und Wärme ausstrahlt. Durch einen hohen Vorfertigungsgrad können kurze Bauzeiten beim Holzbau erreicht werden. 

Bei der Ausstattung der Minimalhäuser setzten wir auf starke nationale Partner und namenhafte Produkte. Unsere Modelle werden komplett an einem Standort in Deutschland gefertigt, der Fensterbauer und der Tischler sitzen genauso ums Eck wie die weiteren Gewerke. Kurze Wege sind uns wichtig. 

Im Großen und Ganzen geht es darum, unsere Welt zu schützen und die Ressourcen zu schonen – für uns und für unsere nachfolgenden Generationen. 

Gira Redaktion: Warum haben Sie sich für den Einbau von Gira Technik entschieden? Und welche Produkte beherbergen Ihre Minimalhäuser genau? 

Martin Kemp: Wenn man an zeitlose, moderne Schalter mit klarem Design denkt, dann führt kein Weg an der Designline E2 von Gira vorbei. Die Schalter zeichnen sich zudem durch Qualität aus. Wir bieten den Käufern die Möglichkeit, die Schalter- und Steckdosen in weiß matt oder schwarz matt zu wählen. 

Gira Redaktion: Zum Schluss möchten wir mit Ihnen in die Zukunft schauen. Unsere Recherchen haben ergeben, dass die Themen Minihäuser, Tiny Houses, Minimalhäuser voll im Trend liegen. Warum denken Sie, ist das so und warum ist diese Bewegung so wichtig für die Zukunft des Wohnens und Bauens? 

Martin Kemp: Davon bin ich ebenfalls überzeugt. Minimalhäuser mit einer geringen, aber gut durchdachten Wohnfläche könnten eine Alternative zur teuren Stadtwohnung sein. Diesen Grundgedanken höre ich sehr häufig in den ersten Gesprächen mit meinen Kunden und Kundinnen. Hier muss beim Bauen, Einrichten und Wohnen umgedacht oder einfach anders gedacht werden. Aber wie sieht die Realität aus?

Sich im Minimalhaus mit der Familie einzurichten ist eine Herausforderung und braucht viel Kreativität. Genau das müssen die „kleinen“ Häuser schaffen, um auf Dauer eine Alternative zur Stadtwohnung zu sein.  

Für mich ist ein Minimalhaus besonders, wenn Nachhaltigkeit, Design und Benutzerfreundlichkeit gut miteinander kombiniert sind. 

Gira Redaktion: Martin, vielen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben, unsere Frage zu beantworten. Wir wünschen Ihnen mit Ihrem zukunftsweisenden Projekt weiterhin viel Erfolg.