Modernes Wohnzimmer mit durchdachter Lichtplanung.

Lichtplanung im Neubau: So gelingt die perfekte Beleuchtung

Eine durchdachte Lichtplanung schafft ein stimmungsvolles Ambiente, hilft bei der Orientierung und sorgt für Sicherheit. Doch wo beginnt man mit der Planung? Wir erklären Ihnen, was bei der Lichtplanung im Neubau wichtig ist und wie Sie am besten vorgehen.

Licht bestimmt unseren Alltag, unsere Stimmung und unseren Biorhythmus. Das belegen zahlreiche Studien. Kein Wunder also, dass eine durchdachte Lichtplanung für Bauherren/-innen immer wichtiger wird. Doch worauf müssen Sie bei der Lichtplanung im Neubau achten, welche Kriterien gibt es und wo fängt man am besten an?

Gelungenes Trio: Ein Mix aus Beleuchtungsarten als Basis

Bevor Sie mit der eigentlichen Planung beginnen, sollten Sie wissen, dass eine Kombination aus den folgenden drei Beleuchtungsarten ideal ist:

1. Grundbeleuchtung: Eine flächige Beleuchtung von Räumen durch Deckenlampen oder Strahler, die keine Schatten wirft, hilft bei der Orientierung. Lichtfarben von rund 3000 Kelvin sind ideal.

2. Zonenbeleuchtung: Sie sorgt für erhellte Raumbereiche wie die Leseecke, den Esstisch oder die Kücheninsel.

3. Stimmungslicht: Dies schafft eine wohnliche und warme Atmosphäre. Dafür eignen sich besonders Tisch- oder Stehlampen sowie eine indirekte Beleuchtung mit LED-Streifen an Decken, Böden oder Möbeln.

Lichtplanung im Neubau Schlafzimmer
Ob klassisch oder modern: Stilvolle Hängelampen sind in jedem Schlafzimmer ein schöner Blickfang. Quelle: iStock

Schritt für Schritt zur optimalen Lichtplanung im Neubau

Für Ihre eigentliche Lichtplanung empfehlen wir Ihnen ein systematisches Schritt-für-Schritt-Vorgehen auf Grundlage Ihres Bauplans. Er dient Ihnen nicht nur als praktische Übersicht, die Ihnen hilft, nichts Wesentliches zu vergessen, sondern bietet Ihrem Elektroinstallateur/-in später auch eine gute Orientierungshilfe.

1. Nehmen Sie sich Raum für Raum vor:

Die Raumaufteilung ist für Ihre Lichtplanung eine wichtige Grundlage, um unterschiedliche Schwerpunkte für einzelne Zimmer festzulegen. Denn Wohn-, Schlaf- und Esszimmer benötigen ganz andere Lichtverhältnisse als beispielsweise Küche, Bad oder Flur. Bei anderen Zimmern ist die Benutzung vielleicht noch offen (z.B. Kinder- oder Arbeitszimmer, Hauswirtschafts- oder Hobbyraum). Hier sollten Sie flexibel für unterschiedliche Szenarien planen.

  • Wohnzimmer: Während für Küche und Bad helleres Licht sinnvoll ist, geht es neben einer guten Grundbeleuchtung vor allem um eine stimmige Atmosphäre, die durch warme und indirekte Beleuchtung im Wohnzimmer entsteht.

  • Schlafzimmer: Gerade bei der Schlafzimmerbeleuchtung sollten Sie auf atmosphärisches Licht achten, um zu entspannen und zur Ruhe zu kommen. Genauso wichtig ist aber eine durchdachte Zonenbeleuchtung des Ankleidebereichs.

  • Arbeitszimmer: Hier ist eine helle Grundbeleuchtung unverzichtbar, um an trüben Tagen in Schwung zu kommen. Achten Sie dabei auf eine gleichmäßige Ausleuchtung – Kontraste bedeuten eine Zusatzbelastung für die Augen und können auf Dauer ermüden.

  • Kinderzimmer: Optimal im Kinderzimmer ist eine Kombination aus mehreren warmweißen und blendfreien Lichtquellen, die sanftes Licht erzeugen und einladend wirken. Sinnvoll im Bereich vor dem Kinderzimmer sind auch LED-Orientierungsleuchten, die Ihrem Kind bei einem nächtlichen Toilettengang Orientierung bieten.

  • Küche: Bei der Küchenbeleuchtung sollten Sie zwischen Arbeits- und Essbereich unterscheiden. Der Arbeitsbereich der Küche sollte hell und funktional beleuchtet sein, während am Esstisch warmes, gemütliches Stimmungslicht für ein entspanntes Beisammensein sorgt.

  • Bad: Neben einer guten Grundbeleuchtung ist im Badezimmer rund um Waschtisch und Spiegel helles Zonenlicht empfehlenswert, damit Rasur oder Make-up gut gelingen. Aber auch Bewegungsmelder oder berührungslose Varianten sorgen im Bad bei Nacht für Orientierung und sparen zugleich Strom.

  • Flur & Treppenhaus: Bei der Planung einer modernen Treppenbeleuchtung sollten Sie auch an das Thema Sicherheit denken. Um Stolperfallen zu vermeiden, müssen vor allem die Tritt- und Stufenkanten gut ausgeleuchtet sein. Leicht erkennbar sind die einzelnen Stufen zum Beispiel, wenn eine Lichtquelle vom oberen Treppenabsatz weiche Schatten wirft und die Stufen zusätzlich durch Strahler beleuchtet werden.

2. Denken Sie in Zonen und berücksichtigen Sie große Möbel: Sofern Sie schon wissen, wo größere Möbel stehen, oder bestimmte Zonen eingerichtet werden sollen, sollten Sie diese bereits in Ihren Bauplan einzeichnen. Ein besonderes Lineal mit Skalen in verschiedenen Maßstäben – der sogenannte Dreikant – hilft Ihnen beispielsweise Größenverhältnisse richtig darzustellen.

3. Grobe Planung verfeinern: Nachdem Sie die ersten Lichtquellen und Möbel eingezeichnet haben, zeigt sich, wo weitere Lichtquellen nötig sind, um dunkle Ecken auszuleuchten oder für mehr Atmosphäre und Komfort zu sorgen. In solchen Bereichen sollten Sie entsprechend ausreichend Steckdosen planen, um später zusätzliche Leuchten platzieren zu können.

4. Liste mit Leuchten erstellen: Dokumentieren Sie im Anschluss so genau wie möglich, was für Leuchten Sie sich vorstellen und wo diese installiert werden sollen. Genaue Maßangaben (z.B. zu Höhe), spezielle Wünsche zu Produkten eines Herstellers, smarter Lichtsteuerung und andere Anforderungen vereinfachen später die Umsetzung.

Tipp: Fragen Sie sich frühzeitig, ob Sie zum Beispiel jederzeit das Licht dimmen oder Lichtfarben verändern möchten – ganz einfach per Schalter, App oder mit Lichtsteuerung per Sprache, denn dann kommt vielleicht eine smarte Verkabelung beziehungsweise ein KNX System für Ihr neues Zuhause in Frage.

Lichtplanung: Was darüber hinaus wichtig ist

Grundsätzlich gibt es bei der Lichtplanung im Neubau Folgendes zu beachten:

  • Die Lichtwirkung: Durch unterschiedliche Leuchtenarten und -modelle entsteht ein Spiel von Licht- und Schatten, das ganz unterschiedlich wirken kann. Fragen Sie sich noch vor der Planung, welchen Effekt Sie mit dem Licht erreichen wollen. Lampen-Ausstellungen, Kataloge oder Gespräche mit Beratern/-innen bieten Inspiration.

  • Ausreichend Steckdosen: Für Lese-, Tisch- oder Stehlampen sind Steckdosen erforderlich. Um Kabelsalat zu vermeiden, sollten Sie Steckdosen großzügig planen. Eine Orientierungshilfe: Die Regelwerke DIN 18015-2 und -4 beschreiben, wie viele Steckdosen in jeden Raum gehören.

  • Außenbereich: Denken Sie bei der Planung Ihres Neubaus auch an den Außenbereich. Eine durchdachte Außenbeleuchtung sorgt nicht nur für Orientierung im Dunkeln, sondern auch für Sicherheit. Bereiche wie der Haupt- und Nebeneingang können effizient mittels Bewegungsmelder beleuchtet werden.

  • Lichtfarben: Ob man sich mit einer Beleuchtung wohlfühlt, steht und fällt unter anderem mit der Lichtfarbe. Sie wird auf den Produkten in Kelvin angegeben. Als Faustregel gilt: Je höher die Zahl ist, umso kälter, bläulicher und ungemütlicher wirkt das Licht. Beliebt ist warmweißes Licht zwischen 2800 und 3300 Kelvin. In Küche oder Bad darf es etwas heller sein. Tipp: Die Lichtfarbe eines Produkts immer vor dem Einbau testen.

  • Smarte Steuerung: Lampen und Lichtquellen können in jedem Raum zu smarten Lichtsystemen gekoppelt werden. Sogar individuelle Lichtszenarien lassen sich definieren.

Lichtplanung im Neubau sollte Tageslicht und künstliche Beleuchtung möglichst eng miteinander verzahnen. Davon profitieren Wohnqualität und Sicherheit.

Sollten Sie mit dem Gedanken spielen, ein Smart Home mit smarter Lichtsteuerung zu bauen, informiert Sie der Gira Home Assistent über Ihre Möglichkeit und unterstützt Sie bei der Suche nach einem/-r versierten Elektrofachplaner/-in.