Initialzündung für das Bauvorhaben von Gareth und seiner Frau war die Geburt des gemeinsamen Sohnes Archie. Denn schnell wurde klar: Die kleine Familie benötig mehr Platz. Zudem hatte Gareth als Architekt schon immer davon geträumt, sein eigenes Haus zu bauen. Bei einem Budget von nur 160.000 Pfund (umgerechnet ca. 188.000 Euro) ein zusätzlicher Vorteil.
Um den Selbstbau zu finanzieren, verkauften das Paar ihr aktuelles Haus im August 2017. Was zur Folge hatte, dass sie das neue Eigenheim so schnell wie möglich fertigstellen mussten. Glücklicherweise fand Gareth nur wenige Monate später den perfekten Bauplatz. Das Grundstück in der ländlichen Gegend von County Antrim, Nordirland, verfügte über eine Auffahrt, eine vorinstallierte Wasserleitung und einen Strommast in Reichweite: Genug für Gareth, sich an die Arbeit zu machen.
Familienleben auf dem nordirischen Land: Gareth, seine Frau Lindsey und ihr Sohn Archie. Quelle: Gareth Boyd
Nach zwei Jahren Planung und Bau wurde das House in the Hollow im Juli 2018 endlich fertiggestellt. Quelle: Gareth Boyd
G-Pulse-Redaktion: Als Du mit der Planung begonnen hast, war die Geburt Eures Sohnes noch nicht allzu lange her. Wie sieht Euer Familienleben im Moment aus?
Gareth: Wir sind eine fünfköpfige Familie, um genau zu sein – mit meiner Frau Lindsey, unserem fünfjährigen Sohn Archie und unseren beiden Hunden Buddy und Ivy. Wir leben jetzt seit zwei Jahren in unserem neuen Haus und genießen es sehr, zu jeder Jahreszeit so nah an der Natur zu sein. Natürlich gibt es noch viel zu tun – aber es fühlt sich für uns schon wie ein richtiges Zuhause an
G-Pulse-Redaktion: Lass uns zu den Anfängen zurückkehren: Was stand ganz oben auf Eurer persönlichen Wunschliste, als Ihr mit der Planung begonnen habt?
Gareth: Lindsey und ich waren auf der Suche nach einem ländlichen Grundstück mit viel Platz für Archie und die Hunde. Uns schwebte ein offener Grundriss mit einem großzügigen Küchen-, Ess- und Wohnbereich im Zentrum unseres Hauses vor. Nachhaltigkeit stand für uns ebenfalls im Fokus. Neben der Verwendung von natürlichen Materialien und Oberflächen wollten wir das Gebäude so energieeffizient wie möglich gestalten.
G-Pulse-Redaktion: Mit welchen Maßnahmen habt Ihr für Nachhaltigkeit gesorgt?
Gareth: Wir haben uns auf die Gebäudehülle konzentriert, um unseren Energieaufwand zu reduzieren. Der Aufbau und die Fenster des Hauses entsprechen fast dem Standard eines Passivhauses. Wir haben besonders auf die Luftdichtheit geachtet und ein Klimagerät installiert, um die Wärme im Haus zu recyceln. Alles in allem halten wir so unsere Betriebskosten auf einem Niveau von 300 Pfund (umgerechnet ca. 350 Euro) pro Jahr.
G-Pulse-Redaktion: Welche Materialien habt Ihr für das Haus gewählt, und warum?
Gareth: Da wir ein naturnahes Haus bauen wollten, haben wir uns für eine Holzrahmenbauweise entschieden. Unsere Fassade wurde vollständig mit Zedernschindeln verkleidet.
Wir lieben es, wie sich die unebene, rustikale Oberfläche in die umliegende Landschaft einfügt. Die Wände und das Dach wurden mit einer Zellulosedämmung versehen.
G-Pulse-Redaktion: Wovon habt Ihr Euch für die Inneneinrichtung inspirieren lassen?
Gareth: Wir hatten keinen bestimmten Stil im Kopf, aber wir haben uns definitiv von skandinavischer Architektur und natürlichem Design inspirieren lassen. Als das Haus langsam Gestalt annahm, holten wir uns auch viele Ideen von ähnlichen Häusern auf Instagram. Für den letzten Schliff an unseren Wänden haben wir die Designlinie Gira Esprit Linoleum Multiplex ausgewählt. Die besondere Ästhetik ist uns sofort ins Auge gefallen: eine gewisse Schlichtheit und Liebe zum Detail, kombiniert mit natürlichen Materialien. Die Schalter haben eine stilvolle und zeitgemäße, aber dennoch dezente Ausstrahlung – genau das, was wir gesucht haben.
G-Pulse-Redaktion: Was war die größte Herausforderung, die Ihr während des Projekts bewältigen musstet?
Gareth: Es war sehr anstrengend, in Vollzeit zu arbeiten, gleichzeitig die Dienstleister zu koordinieren und so viel wie möglich selbst in Angriff zu nehmen, um die Kosten niedrig zu halten.
Rückblickend gibt es einige Teile des Gebäudes, die wir anders gemacht hätten – der Hauswirtschaftsraum könnte zum Beispiel etwas größer sein. Aber die meisten dieser Entscheidungen kamen nur zustande, weil wir in letzter Minute noch etwas überstürzt haben.
G-Pulse-Redaktion: Als Architekt konntest Du viel Geld sparen, indem Du viel selbst übernommen hast. Hast Du Tipps für Bauwillige – ohne eine solche Expertise?
Gareth: Ich würde jedem raten, nichts zu überstürzen, vor allem nicht in der Planungsphase. Mein Tipp: Nehmen Sie sich die Zeit, sich frühzeitig über die verschiedenen Elemente zu informieren, die beim Bau eines Hauses eine Rolle spielen.
Es ist leicht, sich dazu hinreißen zu lassen, sofort die endgültigen Skizzen zu entwerfen – aber wenn man nicht alles bis ins letzte Detail durchdenkt, muss man später höchstwahrscheinlich eine Menge kostspieliger Änderungen vornehmen. Je mehr Zeit Sie für die Planung aufwenden, desto mehr Geld können Sie auf lange Sicht sparen.
G-Pulse-Redaktion: Vielen Dank, dass Du uns Eure Geschichte erzählt hast, Gareth! Wir sind gespannt, wie es mit Eurem Zuhause weitergeht.