Das Projekt von Marian und Daniela verfolgen wir schon seit Langem bei Instagram, denn das Paar hat ein Händchen für minimalistische Einrichtung. Vom Badezimmer mit pastellfarbenen Fliesen über die stylische Wandbegrünung bis hin zur trendigen Outdoorküche: Immer wieder überraschen die beiden mit neuen Ideen, die sowohl clean als auch wohnlich sind. Damit bieten sie zukünftigen Bauherren ein Potpourri an Inspirationen. Im Interview haben uns die beiden verraten, was ihnen bei der Hausplanung besonders wichtig war und wie sie dabei vorgegangen sind.
G-Pulse Redaktion: Marian, wir folgen Dir und Daniela schon lange bei Instagram und lieben Eure minimalistische Einrichtung. Erzähl uns ein bisschen über Euch, Euer Zuhause und die Hintergründe?
Marian: Ja richtig, ihr seid von Anfang an dabei! Dass Gira den Folgen-Button gedrückt hat, war für uns ein großes Kompliment. Ursprünglich – vor Baubeginn – sollte @mada.casa „nur“ ein Bautagebuch sein und zur eigenen Inspiration dienen. Dass wir inzwischen selbst Menschen inspirieren dürfen, hätte vor drei Jahren noch niemand geglaubt. Es macht uns sehr viel Spaß, neben unseren Hauptberufen mit tollen Menschen zusammenarbeiten zu dürfen. Aber nochmal zurück an den Anfang: Wir sind ein junges Paar und starteten vor gut drei Jahren dieses verrückte Projekt mit dem Kauf eines Grundstücks. Unser gemeinsames Hobby – Interior und Fotografie – können wir auf unserem Instagram Account perfekt ausleben. Mein Beruf als Grafiker bietet hier eine gute Grundlage. Daniela arbeitet hauptberuflich zwar in einer ganz anderen Branche, aber ihr wird nachgesagt den Beruf verfehlt zu haben, denn sie ist der wahre Treiber. Bevor wir in unser Eigenheim zogen, lebten wir in einer kleinen Wohnung und konnten viel Erfahrungen sammeln, wie wir es im Haus eben „nicht” haben wollten.
G-Pulse Redaktion: Hinter einem Zuhause wie Eurem steckt sicher viel Vorplanung. Wie seid Ihr vorgegangen und welche Tipps habt Ihr für zukünftige Bauherren?
Marian: Bei der Planung darf man sich keinesfalls unter zeitlichen Druck setzen. Noch vor allem anderen erstellten wir einen Ordner mit sämtlichen Ideen und Wünschen. Dazu recherchierten wir auf diversen Plattformen und sammelten alles, was uns gefiel. Was wir auf jeden Fall empfehlen: Bereits vor dem Architektentermin zu überlegen, wie die Küche mal aussehen soll! So muss man später keine Kompromisse eingehen oder Notlösungen suchen. Bei uns entwickelt sich die Küche immer mehr zu einem zentralen Punkt. Vor der Elektroplanung hatten wir großen Respekt. Wir ließen uns deshalb von einer Lichtplanerin beraten und spielten sämtliche Szenarien mit ihr durch: Zum Beispiel welches Licht praktisch wäre, wenn man spät abends nach Hause kommt oder wo der beste Platz für ein Lichtschalter ist, um morgens komfortabel aus dem Bett zukommen. So arbeiteten wir uns von Raum zu Raum durch das ganze Haus. Am Ende des Tages hatten wir einen kompletten Elektroplan. Später gingen wir dann mit dem Elektromeister noch durch den Rohbau und zeichneten alles final an. Eine klassische „Checkliste“ hatten wir nie. Unsere war der Ideenordner.
G-Pulse Redaktion: Was war Eure größte Herausforderung beim Hausbau und was würdet Ihr beim nächsten Mal anders machen?
Marian: Die größte Herausforderung war es Firmen zu finden, die unsere Wünsche umsetzen konnten. Vom fugenlosen Boden angefangen bis hin zu den flächenbündigen Fensterbänken war genug dabei, was einigen Probleme bereitete. Es wirkte auf uns so, dass vieles, was außerhalb des Standards liegt und somit nicht alltäglich ist, in der Branche leider oft zum Problem wird. Im Nachhinein sind wir froh, auf Alternativvorschläge nie eingegangen zu sein und unser Ding mit den richtigen Partnern durchgezogen zu haben. Unser großes Bad würden wir jetzt anders machen. Leider wurde dieser Raum bei der Planung etwas „stiefmütterlich“ behandelt. Wir konnten uns bis heute noch für keinen Waschtischunterschrank entscheiden und ist daher eine ewige Baustelle.
G-Pulse Redaktion: Eure Einrichtung ist minimalistisch und modern mit einem Hauch Feminität und viel Liebe zu Details – von den Lichtschaltern bis zu den Garderobenhaken. Was waren eure gestalterischen Grundsätze beim Hausentwurf und bei der Umsetzung?
Marian: Es sollte einfach so „clean“ wie möglich sein und sich zugleich vom Stil der breiten Masse abheben. Die gewählten Farben und die komplette Einrichtung bauten wir quasi auf dem grauen Industrieboden auf. Es sind Nuancen, auf die wir achten – feine Stellschrauben, an denen wir gedreht haben. Der graue Boden birgt nämlich die Gefahr, dass es im Gesamten schnell zu kühl wirkt. Details in Holz und farbliche Akzente – wie zum Beispiel das pinkfarbene Gästebad – lockern das Ganze auf. Bevor wir etwas umsetzen, diskutieren wir es gefühlt erstmal tot. Das ist heute noch so und auch gut, denn nur deshalb sind wir da, wo wir hinwollten.
G-Pulse Redaktion: Wo im Haus haltet Ihr euch am liebsten auf?
Marian: Da der Koch-/Wohn- und Essbereich sehr offen ist, kann ich sagen: Eigentlich im kompletten Erdgeschoss.
G-Pulse Redaktion: Ihr habt seit Kurzem eine Outdoorküche. War das schon immer der Plan und welcher Wunsch lang dem Projekt „Outdoorküche“ zugrunde?
Marian: Eigentlich war es einfach eine verrückte Idee im letzten Winter. Wir saßen auf dem Sofa und waren bei der Planung der Terrasse. Aus einer Terrasse sind dann zwei geworden, getrennt durch verschiedene Ebenen und dennoch verbunden durch ein Hochbeet, welches in die Outdoorküche übergeht. Es wird einzigartig sein. Bei uns dauert zwar alles ein wenig länger als bei anderen, aber Geduld und die Planung zahlen sich am Ende einfach aus.
G-Pulse Redaktion: Worauf habt Ihr bei der Auswahl der Küche am meisten Wert gelegt?
Marian: Dass wir mit der Küche unserem Stil auch außen treu bleiben. Die Fronten ließen wir beispielsweise aus anthrazitfarbenen Aluverbundplatten fertigen, welche zum Teil auch bei der Fassadenverkleidung verwendet wurden. Farblich passend zu den Fronten haben wir die Küche mit anthrazitfarbene Gira Außensteckdosen an der Frontseite ausgestattet. Für Spüle, Grill und Seitenbrenner haben wir hochwertige Edelstahl-Einbauprodukte ausgewählt, welche aufeinander abgestimmt sind. Bei der Arbeitsfläche durfte es dann verspielter sein. Hier haben wir uns für Vintage-Fliesen aus Italien entschieden.
G-Pulse Redaktion: Was wird das erste Gericht sein, dass Ihr draußen zubereitet?
Marian: Neben den Klassikern wie Steak und Würstchen freuen wir uns tatsächlich sehr auf die Beilagen. Auf dem Seitenbrenner möchten wir bald panierten Feta-Käse, bekannt als „Saganaki“, zubereiten.
G-Pulse Redaktion: Da würden wir gerne vorbeikommen! Und was passiert in der kalten Jahreszeit mit der Küche? Kann sie genutzt werden?
Marian: Wir möchten die Außenküche auch in der kalten Jahreszeit nutzen. Da die Einbaugeräte außenbereichsgeeignet sind, müssen diese in der Regel nicht abgebaut werden. Bei Nichtnutzung werden sie zum Schutz vor UV-Strahlung und Witterungseinflüssen lediglich mit Hauben abgedeckt – Sommer wie Winter. Die Steckdosen sind alle speziell für den Außenbereich geeignet, hier müssen keine besonderen Vorkehrungen mehr getroffen werden. Auf Instagram kommt häufig die Frage, wie man denn die Spüle frostsicher macht. Bei der Spüle ist das ehrlich gesagt ganz einfach. Denn der Wasserhahn wird mit einem unterirdisch verlegten, herkömmlichen Gartenschlauch betrieben. Dieser kann dann innen einfach abgesteckt werden und das Problem mit Frost ist gelöst.
G-Pulse Redaktion: Ich schätze, es gibt immer noch viele Dinge auf Eurer To-do-Liste. Mit was geht es weiter?
Marian: Oh ja! Die Liste ist noch lang. Im Winter geht es mit dem Hauswirtschaftsraum weiter. Hier fehlt noch eine Küchenzeile. In dieser soll dann Waschmaschine, Trockner und Gefrierschrank sauber verstaut werden.
G-Pulse Redaktion: Marian, wir sind gespannt, wie es weitergeht. Viel Erfolg bei allem, was Ihr noch plant.