In Zeiten steigender Energiekosten und wachsender Sorge um das Klima suchen immer mehr Menschen nach einfachen und effizienten Möglichkeiten, selbst Strom zu erzeugen. Eine beliebter werdende Lösung sind Balkonkraftwerke – kleine Solaranlagen, die Sie direkt auf Ihrem Balkon oder Ihrer Terrasse installieren können.
Sie bieten eine einfache Möglichkeit, unabhängiger von großen Stromanbietern zu werden und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Bereits 730.000 Balkonkraftwerke sind in Deutschland in Betrieb.
Und das Interesse bleibt nicht unbemerkt: Mit dem Solarpaket I hat die Bundesregierung neue Regelungen für Balkonkraftwerke beschlossen, die ab dem 16. Mai 2024 gelten. Die Änderungen erleichtern die Installation und Nutzung von Balkon-Solaranlagen erheblich.
Was sich mit dem neuen Gesetz für Balkonkraftwerke 2024 ändert und wie Sie von den Mini-Solaranlagen profitieren können, haben wir im Folgenden für Sie zusammengefasst.
Ein Balkonkraftwerk, auch Minisolaranlage oder Steckersolaranlage genannt, besteht aus einem oder zwei Solarmodulen und einem Wechselrichter. Der Wechselrichter wandelt den erzeugten Solarstrom in normalen Haushaltsstrom um, also von Gleichstrom in Wechselstrom.
Ein Solarmodul liefert etwa 350 bis 470 Watt – mit zwei Modulen können Sie doppelt so viel Strom erzeugen. Diese Mini-Photovoltaikanlagen können Sie selbst auf Ihrem Balkon oder Ihrer Terrasse, an der Fassade oder auf dem Dach installieren und direkt an eine Haushaltssteckdose anschließen, um den erzeugten Strom in das Hausnetz einzuspeisen.
Der erzeugte Strom steht Ihnen sofort zur Verfügung und reduziert den Bedarf an Netzstrom – und damit auch Ihre Stromkosten.
Seit Mai 2024 gelten in Deutschland mit dem Solarpaket I neue Regelungen, die den Betrieb von Balkonkraftwerken einfacher und unbürokratischer machen. Die wichtigsten Gesetzesänderung für Balkonkraftwerke haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Die Installation eines Balkonkraftwerks kann ein erster Schritt sein, um unabhängiger von externen Stromquellen zu werden. Zusätzlich könnten Sie überlegen, ob es sinnvoll ist, die Elektrik im Haus zu erneuern, um die Kosten weiter zu senken und gleichzeitig die Sicherheit und Effizienz Ihrer Stromanlage zu verbessern.
Einfache Installation: Balkonkraftwerke können Sie meist ohne großen Aufwand und ohne Fachkenntnisse selbst installieren. Sie benötigen lediglich eine geeignete Fläche wie Balkon oder Terrasse und eine Steckdose.
Kosteneffizienz: Durch die Einspeisung des erzeugten Stroms in Ihr Hausnetz sinken natürlich auch Ihre monatlichen Stromkosten.
Umweltfreundlichkeit: Balkonkraftwerke nutzen die Sonnenenergie und tragen so zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei.
Unabhängigkeit: Durch die eigene Stromerzeugung sind Sie unabhängiger von Strompreisschwankungen und großen Energiekonzernen.
Bevor Sie sich für die Anschaffung eines Balkonkraftwerks 2024 entscheiden, sollten Sie einige wichtige Aspekte beachten:
Saisonale Schwankungen: Wie bei allen Solaranlagen ist die Stromproduktion wetter- und saisonabhängig. Beachten Sie daher, dass die Stromproduktion in den Wintermonaten oder bei schlechtem Wetter abnimmt.
Anschaffungskosten: Trotz sinkender Preise für Solarmodule bleibt ein Balkonkraftwerk eine Investition. Die Kosten amortisieren sich in der Regel allerdings bereits nach wenigen Jahren.
Einspeisegrenze: Trotz der auf 800 Watt angehobenen Leistungsgrenze können Balkonkraftwerke nur einen Teil des Strombedarfs in Ihrem Haushalt decken.
Der Preis hängt vor allem von der Anzahl und Größe der Solarmodule ab. Für ein 800-Watt-Komplettset mit Kabeln, Wechselrichter, zwei Solarmodulen und einer Halterung müssen Sie etwa 300 bis 700 Euro einplanen. Falls Sie in einem Single-Haushalt leben und einen geringen Stromverbrauch haben, reicht oft schon ein Balkonkraftwerk mit 400 Watt – die gibt es schon ab etwa 200 Euro.
In der Regel amortisieren sich die Steckersolaranlagen innerhalb von drei bis fünf Jahren, da die Leistungssteigerung zu deutlichen Einsparungen bei Ihrem Stromverbrauch führen kann. Achten Sie aber darauf, dass Sie bei der Berechnung der möglichen Einsparungen nicht nur die Kosten für das Balkonkraftwerk berücksichtigen.
Ist der Einbau eines digitalen Stromzählers erforderlich, kann der Netzbetreiber auch höhere Gebühren verlangen als für einen herkömmlichen Ferraris-Zähler – was Mehrkosten von bis zu 20 Euro pro Jahr bedeuten kann. Zusätzlich können Kosten für einen Batteriespeicher anfallen, damit Sie den selbst erzeugten Solarstrom vom Balkon zeitversetzt nutzen können.
Sie haben sich also entschlossen, Ihr eigenes Balkonkraftwerk zu installieren? Damit Sie dieses optimal nutzen können, sollten Sie folgende Punkte berücksichtigen:
In den Bundesländern Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Sachsen und in immer mehr Städten und Gemeinden gibt es Zuschüsse zwischen 50 und 500 Euro für die Anschaffung eines Balkonkraftwerks 2024.
Je nach Ort können Sie die Förderung vor oder nach dem Kauf beantragen. Zudem entfällt seit 2023 die Mehrwertsteuer auf Steckersolaranlagen – was Ihnen 19 Prozent Ersparnis bringt. Eine Einspeisevergütung für überschüssigen Strom gibt es für Balkonkraftwerke allerdings nicht.
Ob Eigenheimbesitzer/-in oder Mieter/-in: Dank der neuen Gesetzesänderung für Balkonkraftwerke haben Sie seit Mai 2024 eine attraktive Möglichkeit, die eigenen Stromkosten mit günstigen Sonnenstrom zu senken und einen aktiven Beitrag zur Energiewende zu leisten.