Bei der Gestaltung Ihrer Hausfassade stehen Ihnen weit mehr Möglichkeiten als nur das klassische Verputzen oder Verklinkern zur Verfügung. Ob natürlicher Landhausstil mit Holz und Naturstein, moderne Akzente mit Metall, Faserzement oder sogar Kletterpflanzen – die Auswahl an Materialien und Kombinationen ist nahezu grenzenlos.
Im Folgenden finden Sie einige schöne Beispiele und Ideen für eine moderne Fassadengestaltung.
Das beliebteste Fassadenmaterial in Deutschland ist ein zeitloser Klassiker und überzeugt vor allem durch seine Vielseitigkeit. Putz besteht aus Wasser, Zuschlagstoffen und Bindemitteln und wird als dickflüssige Masse auf die Außenwand aufgetragen. Dabei kann er glatt abgezogen oder mit der Kelle strukturiert werden – wobei der Farbgestaltung kaum Grenzen gesetzt sind.
Vorteile:
Putz ist nicht nur preiswert, sondern bietet auch eine gute Isolierung und viele individuelle Gestaltungsmöglichkeiten. Besonders praktisch: Er lässt sich problemlos mit jeder Art von Gebäudewand oder Wärmedämmung kombinieren.
Nachteile:
Um die Optik Ihrer Putzfassade langfristig zu erhalten, ist alle zehn bis dreißig Jahre ein neuer Fassadenanstrich, und das Ausbessern von Rissen oder Beschädigungen notwendig. Außerdem ist Putz anfällig für Schmutz und Moosbildung, was eine gelegentliche Fassadenreinigung nötig macht.
Eine Holzfassade verleiht Ihrem Zuhause ein natürliches und zeitloses Aussehen – von gemütlich rustikal bis schlicht und modern. Mit robusten, witterungsbeständigen Holzarten wie Lärche, Douglasie oder Eiche setzen Sie dabei auf Langlebigkeit, denn diese Hölzer halten auch ohne Anstrich viele Jahre.
Holzfassaden können Sie bei Bedarf auch farblich verändern, wobei der typische Holzcharakter dann natürlich etwas verloren geht.
Vorteile:
Ob Schindeln, Bretter, Lamellen oder Holzpaneele: Die Gestaltungsmöglichkeiten sind vielfältig und sorgen für ein angenehmes Raumklima, denn Holz ist ein hervorragender Wärmedämmstoff. Gleichzeitig setzen Sie mit einer Holzfassade auf einen nachhaltigen und nachwachsenden Rohstoff.
Nachteile:
Holzverkleidungen haben viele Vorteile, sind aber pflegeintensiver als Putz- oder Steinfassaden. Unbehandeltes Holz verändert im Laufe der Zeit sein Aussehen, was nicht jedem gefällt, die Haltbarkeit aber nicht beeinträchtigt. Um Verfärbungen zu minimieren, sollten Sie die Fassade trocken halten und für eine gute Hinterlüftung sorgen.
Metallverkleidungen, oft aus Aluminium oder Zink gefertigt, bieten Ihnen eine moderne und langlebige Möglichkeit der Fassadengestaltung. Ursprünglich häufig im Gewerbebau eingesetzt, finden Sie zunehmend auch im privaten Bereich Anwendung und verleihen Ihrem Zuhause ein futuristisches Erscheinungsbild.
Sie können zwischen verschiedenen Profilen wählen, wie zum Beispiel Wellen- oder Trapezprofile, die auffällige Designs ermöglichen und damit für einen besonderen Hingucker an Ihrer Hauswand sorgen.
Vorteile:
Metallfassaden sind leicht im Gewicht und damit einfach zu montieren. Zudem überzeugt eine Metallverkleidung durch eine hohe Witterungs- und Korrosionsbeständigkeit – ideal, wenn Sie eine pflegeleichte und langlebige Fassadenverkleidung für Ihr Zuhause suchen.
Nachteile:
Ein Nachteil sind die Kosten, denn Metalle wie Kupfer sind teuer in der Anschaffung. Außerdem tragen Metallfassaden nicht zur Wärmedämmung eines Gebäudes bei, da Metalle bekanntlich gute Wärmeleiter sind.
Klinkersteine werden heute häufig eingesetzt, um eine Mischung aus traditioneller und moderner Optik zu schaffen. Die ursprünglich aus Norddeutschland stammende Verkleidung, die bereits für antike Bauten wie in Venedig oder Rom verwendet wurde, besteht aus Ton und mineralischen Zusätzen.
Außerdem sind die Steine je nach verwendeter Tonart in verschiedenen Farbtönen wie Rot, Braun, Anthrazit, Grau oder Weiß erhältlich.
Vorteile:
Klinker- oder Ziegelfassaden zeichnen sie vor allem durch eine lange Lebensdauer, einfache Pflege und einen hervorragenden Schutz gegen Witterungseinflüsse, Feuer und Verfärbungen aus. Auch die gute Schall- und Wärmedämmung ist ein großer Vorteil von Klinker.
Nachteile:
Bedenken Sie, dass Klinker teuer sind (circa 120 bis 150 Euro pro Quadratmeter). Für die Finanzierung einer Klinkerfassade können Sie aber sogar staatliche Zuschüsse beantragen. Außerdem lassen sich glasierte Klinkersteine nur schwer streichen und poröser Mörtel kann zu Feuchteschäden in Ihren Wänden führen – davor schützt nur eine spezielle Versiegelung. Ein weiterer Nachteil ist die Suche nach einem geeigneten Handwerksbetrieb, denn längst nicht jeder kann eine Klinkerfassade fachgerecht montieren.
Mit einer Steinfassade entscheiden Sie sich für eine jahrhundertealte Tradition, die bis heute ihre Relevanz bewahrt hat. Natursteine wie Granit, Sandstein oder Schiefer sind nicht nur zeitlos schön, sondern auch besonders robust: Sie behalten ihr hochwertiges Aussehen über Jahrzehnte.
Als schadstoffarmer und unbegrenzt verfügbarer Baustoff ist Naturstein die perfekte Wahl für klassische Bauvorhaben und macht Ihr Zuhause zu einem echten Unikat.
Vorteile:
Die Vorteile von einer modernen Fassadengestaltung aus Naturstein sind vielfältig: Sie bietet eine hervorragende Wärmedämmung, ist witterungsbeständig und zeichnet sich durch ihre Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit aus.
Nachteile:
Allerdings bringt die Entscheidung für Naturstein auch ein paar Nachteile mit sich: Natursteinfassaden sind teuer, die Preise beginnen bei 200 Euro pro Quadratmeter und können je nach Art des Gesteins deutlich höher liegen. Zudem erfordert das hohe Gewicht des Natursteins eine aufwändige Unterkonstruktion.
Faserzement ist ein bewährter Werkstoff, der aus natürlichen Materialien wie Sand, Wasser und Portlandzement besteht und mit speziellen Fasern verstärkt wird. Diese Kombination macht Faserzementplatten stabil und gleichzeitig erstaunlich dünn – ideal für eine kreative Fassadengestaltung.
Dank der vielfältigen Farb- und Größenoptionen lassen sich die Platten flexibel mit anderen Materialien wie Putz kombinieren und setzen so stilvolle Akzente an Ihrer Hausfassade.
Vorteile:
Faserzement ist besonders langlebig, da er resistent gegen Feuchtigkeit, Schimmel und Fäulnis ist. Darüber hinaus bietet er einen hohen Brandschutz und ist äußerst pflegeleicht, so dass Faserzementplatten über viele Jahre ihr attraktives Aussehen behalten – und das ohne großen Wartungsaufwand.
Nachteile:
Die Montage von Faserzement erfordert professionelle Handwerker/-innen, da das dennoch hohe Eigengewicht eine besonders stabile Unterkonstruktion und starke Befestigungsmittel erfordert. Dadurch sind die Anschaffungskosten höher als bei leichteren Fassadenmaterialien (circa 50 bis 120 Euro pro Quadratmeter).
Fassadenbegrünungen, ob mit Efeu oder Kletterhortensien, sind in der modernen Architektur nicht nur ein stylisches Gestaltungselement – sie leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Ob als vertikaler Garten oder als bodengebundene Kletterpflanze: Eine moderne Fassadengestaltung mit Pflanzen ist ein echter Blickfang.
Vorteile:
Gerade in Stadt, wo die Klimaerwärmung deutlich spürbar ist, bieten grüne Fassaden viele Vorteile. So tragen Sie dazu bei, die Aufheizung des Gebäudes durch Reflexion des Sonnenlichts zu verringern. Außerdem verbessert die ökologische Fassade gleichzeitig die Luftqualität, indem sie Feinstaub und andere Schadstoffe bindet.
Nachteile:
Insgesamt überwiegen bei einer Fassadenbegrünung die Vorteile. Seien Sie sich jedoch bewusst, dass eine grüne Fassade regelmäßiger Pflege bedarf, die je nach Pflanzenart unterschiedlich aufwändig ausfallen kann. Außerdem können beim Entfernen der Begrünung Rückstände oder Druckstellen an der Wand entstehen.
Egal ob Sie sich für eine Holz-, Klinker- oder Metallfassade entscheiden – jedes Material hat seine Vor- und Nachteile. Bei der Auswahl einer modernen Fassadengestaltung für Ihr Zuhause sollten Sie daher folgende Faktoren berücksichtigen:
Klimatische Bedingungen
Ihr Budget und Kosten
Pflege- und Wartungsaufwand
Auswirkungen des Materials auf Wärmedämmung und Raumklima
Ihre persönlichen Vorlieben
Die Vielfalt an Materialien, Strukturen und Farben ermöglicht es Ihnen, die Fassade genau nach Ihren Wünschen zu gestalten und Ihrem Zuhause so einen individuellen Look zu verleihen. Warum nicht auch verschiedene Materialien miteinander kombinieren, um schöne Kontraste zu schaffen und verschiedene Bereiche Ihres Hauses optisch voneinander abzugrenzen?
Bevor Sie mit der Umgestaltung Ihrer Fassade beginnen, sollten Sie aber zunächst mit der zuständigen Baubehörde klären, ob für Ihr Vorhaben eine Baugenehmigung erforderlich ist. Zudem ist es wichtig zu prüfen, ob Ihre Gestaltungsideen mit den Vorschriften für Ihr Bau- und Wohngebiet vereinbar sind. Viele Gemeinden legen Wert auf ein harmonisches Erscheinungsbild und lassen Veränderungen nicht uneingeschränkt zu.