Auf einem ehemaligen Bahngelände entsteht unmittelbar am Hauptbahnhof entlang des ebenfalls neuen Helmut-Zilk-Parks das Sonnwendviertel, ein Neubau-Wohngebiet mit idealer Lage. Doch mittendrin steht ein Elefant. So haben die Planer von Franz &Sue ihr Bürohaus genannt, und Form und Farbe lassen daran keinen Zweifel. Der kompakte Siebengeschosser steht mit dickhäuterischer Selbstverständlichkeit an der Bloch-Bauer-Promenade, seine samtig-graue Betonfassade wirkt dabei alles andere als trist. Vielleicht liegt es an den verspielt auskragenden Balkonen mit den bunten Schirmen und der Begrünung, dass es so sympathisch und einladend aussieht – oder am belebten Erdgeschoss, dessen Lokal „Mimi“ den vorgelagerten Platz schon in Beschlag genommen hat.
“Uns ist das kooperative Arbeiten auf Augenhöhe und der intensive Wissensaustausch besonders wichtig – innerhalb unseres Franz&Sue-Teams, aber auch mit anderen. Aus dieser Überzeugung heraus gründeten wir vor zehn Jahren den Fight Club, einen monatlichen Jour fixe mit befreundeten Architekturbüros und Interessierten. Dort diskutieren wir offen und intensiv über aktuelle Architekturprojekte und lernen stetig dazu. Anfang 2015 gingen wir mit der Fight Club-Kerngruppe in Klausur und kamen zu dem Schluss, ein gemeinsames Bürohaus zu bauen. Ein Mixed-Use-Gebäude für uns, unsere Kunden und die Nachbarschaft. Ein Architekturcluster, das sein Wissen nach innen und außen kommuniziert. In dem man arbeiten, wohnen, essen, feiern und sich austauschen kann.
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Franz und Sue ZT GmbH (Foto: Andreas Buchberger)
Auch innen ist stets für Leben gesorgt. Schließlich holten sich die Macher zwei befreundete Architekturbüros, zwei Fachplaner für Statik und Brandschutz und einen Anbieter für BIM-Lösungen als Mieter dazu und richteten einen Coworking-Space ein, in dem etwa die Architekturstiftung Österreich mitarbeitet. Außerdem bespielen sie das Erdgeschoss nicht nur mit der Gastronomie, sondern auch mit einem gemeinsamen Veranstaltungsprogramm. Aber auch auf den Etagen zeigt sich, welchen Stellenwert hier Kommunikation einnimmt. Etwa mit einer zwei Geschosse verbindenden Freitreppe, die gleichzeitig zum Versammlungsort oder Bühne für Vorträge wird.
Selbstverständlich bei so viel involvierter Fachkompetenz: Auch Raumgestaltung und Technik sind bis ins Detail durchdacht. Zugunsten einer Raumhöhe von 3,20 Meter wurde bewusst auf ein zusätzliches Geschoss verzichtet. Und die Konstruktion aus vorgefertigten Betonelementen mit beidseitig sandgestrahlten Sichtbetonoberflächen und eingelegter Dämmung minimiert die nötige Haustechnik. So wirkt der Beton aktiv als Speichermasse, Kühlung und Minimallüftung erfolgen über STB-Decken und Zwischendecken können entfallen. Einfach, effizient und konsequent. In dieses Bild passt auch die konventionelle Elektroinstallation, mit Schaltern und Steckdosen der Designlinie Gira E2 in reinweiß glänzend und schwarz matt. Keine Schnörkel, sondern bewusste Funktion und klares Design. Hier im Stadtelefant haben Profis freie Hand gehabt.
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