Im Rahmen des AMM Think Tanks “Stoffwechsel - Materialwende in der Architektur” am 31.08.2023 untersuchte Prof. Jan R. Krause mit führenden Expert/-innen aus der Hochschule, Wissenschaft und Industrie die Frage, wie Lehre, Forschung und Praxis sich ändern werden, um den Wissenstransfer zu beschleunigen und Möglichkeitsräume für innovative Architekturen zu eröffnen.
Zirkularität, Urban Mining, Cradle to Cradle, Resilienz, Suffizienz. Das ist nur ein kleiner Teil des neuen Vokabulars, das im Zuge des Wandels ein Teil unseres alltäglichen Wortschatzes geworden ist. Nicht zuletzt durch die Architekturbiennale in Venedig wurden Begriffe wie Decarbonisation und Decolonisation in den Fokus gerückt. Unsere Kommunikation hat sich geändert. Mit diesen Worten eröffnet Prof. Jan R. Krause den Abend, welcher gefüllt mit weiteren spannenden Impulsvorträgen aus den verschiedensten Tätigkeitsbereichen war.
Helga Kühnhenrich, Leiterin des Referates Forschung und Innovation im Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) appelliert schon zu Beginn an eine integrativere Forschung mit Fachleuten verschiedener Disziplinen um innovative Projekte vollumfänglicher zu begleiten. Sie gewährt einen spannenden Einblick in laufende Forschungsprojekte und formuliert die Notwendigkeit, die Forschung direkter in die Praxis zu implementieren.
Prof. Gernot Schulz und Astrid Bornheim gewähren Einblicke in diverse Forschungsprojekte im Rahmen des Architekturstudiums an der Hochschule Bochum und beschreiben mit dem experimentellen Entwerfen einen Weg, sich schon während des Prozesses forschend mit Material und entstehenden Räumen auf unterschiedlichen Arten auseinanderzusetzen um währenddessen neue Blickwinkel und Lösungswege zu entdecken.
Ebenso berichtet Prof. Sven Pfeiffer von seiner Forschungsarbeit an Pilzartigen Strukturen und Biobasierten Materialien.
Ergänzt durch die wirtschaftliche Sichtweise von Ivonne Seiler aus der Anwendungstechnik der Rheinzink GmbH & CoKG, bekommt das Publikum Einblicke in die mit der Bauwende verbundenen Chancen und gleichzeitigen Herausforderungen auf dem Weg zu einem klimaneutralen Betrieb.
Prof. Volker Huckemann würdigt zwar die bisherigen versuche der Bauwirtschaft, schlägt aber dennoch vor auch mal einen Blick in die Vergangenheit der Baugeschichte zu wagen um in Vergessenheit geratene Bauweise wiederzuentdecken und bei aktuellen Bauvorhaben innovativ zu implementieren. Dämmen mit Stroh, bauen mit Lehm. Es müssen CO2 neutrale Bauweisen mit einer geeigneten Ökobilanzierung gefunden werden und das kreislauffähige Bauen zu einem Standard werden und nicht nur eine Option sein.
Und auch wenn uns das Themengebiet der mit der Bauwende einhergehenden Materialwende in der Architektur zunehmend beschäftigt, ist es dennoch von großer Bedeutung weiterhin darüber zu reden, neue Wege zu erkunden und vor allem: umzusetzen.
Fotos: Ricardo Feldmann/AMM und Hannah Förster
Senden Sie uns eine E-Mail.
Wir werden Ihnen schnellstmöglich
schriftlich darauf antworten.